Gut angekommen

Veröffentlicht am 27.10.2014 in Ortsverein

Seit dem Sommer 2014 hat die Rüdersdorfer SPD einen neuen Vorsitzenden. Wir haben den 44-jährigen Stephen Ruebsam gefragt, wie er die Zukunft sieht.

Kurz nach der Kommunalwahl in diesem Jahr gab es einen Generationswechsel im Vorstand – was ist seitdem passiert?

SR: „Oh, eine Menge. Ersteinmal hatten wir natürlich den Landtagswahlkampf zu wuppen, da haben wir Ravindra Gujjula gut unterstützt, wie ich finde. Seine Stimmen hier in Rüdersdorf waren dann auch ganz weit vorne. Das hat mich noch einmal in der Überzeugung bestärkt, dass wir hier wirklich ein großes Potenzial haben. Und ich habe erlebt, wie gut das SPD-Netzwerk funktioniert.

Parallel habe ich begonnen, die Kommunikation nach außen etwas auszubauen. Für eine Diskussionsrunde im Kulturhaus gab es dann RollUps im frischen Design, im Internet begleiten wir alle Schritte auf der Webseite. Auch die Vernetzung mit den Familien- und Frauenthemen aus der AsF der SPD gelingt prima. Eine Facebookseite für die Rüdersdorfer SPD habe ich gestartet, damit wir schnell und interaktiv über unsere Themen reden können. Das ist für mich ein wichtiges Medium – besonders, weil wir ganz schnell auch Rückmeldungen bekommen. Wenn jemand ins SOZIALE Netzwerk gehört, dann ja wohl die SPD, oder? Seit über 15 Jahren leite ich eine Kommunikationsagentur für Wissenschaft und Kultur in Berlin und Brandenburg, ich kann also tatsächlich kreatives und unternehmerisches Input einbringen. Seit letztem Jahr habe ich auch eine Firma in Rüdersdorf, um mehr für das lokale Umfeld arbeiten zu können. Und um hier zu sein für alle.“

 

Der Wahlspruch der SPD ist ja seit der Kommunalwahl „Gemeinsam für Rüdersdorf“. Kann man das mit Leben füllen?

SR: „O ja, natürlich. Das soll ja ganz viel heißen: Dass wir als Lichtenower, Hennickendorfer, Herzfelder und Rüdersdorfer an einem Strang ziehen. Dass wir als SPD geschlossen für die Gemeindethemen kämpfen. Dass wir gemeinsam mit der Führungsebene in der Gemeinde Themen voranbringen wollen – auf kommunaler Ebene muss einfach manchmal die Parteipolitik hintanstehen. Und natürlich heißt das auch, dass wir uns als Mitglieder persönlich für Rüdersdorf einbringen. Die SPD stand schon immer auch für viel ehrenamtliches Engagement. Und das schreiben unsere Mitglieder ganz groß – viele engagieren sich gleich in mehreren Vereinen mit all Ihrer Kraft, machmal sogar darüber hinaus. DLRG, Bergbauverein, Fördervereine, und, und, und. Ich zum Beispiel bin seit letztem Jahr aktiv im Rüdersdorfer Heimatverein. Jeder sollte für seinen Ort seine Fähigkeiten einbringen. Also habe ich dieses Jahr beispielsweise ehrenamtlich und sogar mit persönlicher Anschubfinanzierung den ersten Rüdersdorfer Heimatkalender angestoßen, der ein großer Erfolg ist und auch für Identifizierung mit dem Ort sorgt. Und natürlich habe ich da ganz persönlichen Kontakt mit dem Bürgermeister und der Kultur GmbH gehabt, um Termine für alle Rüdersdorfer einbinden zu können. Das ist es doch, worum es geht: gemeinsam was voranbringen.“ 

 

Also auch persönlich?

SR: „Ja, genau. Darum helfe ich in der Gemeinde, wo ich mit meiner Expertise helfen kann: Im Orga-Team für die Tasdorfer Gewerbemeile beispielsweise zusammen mit Gemeinde, IHK und Gewerbetreibenden, indem ich Logo und Kommunikationsmittel mache, der Kultur GmbH bei der Gestaltung des Weihnachtsmarkt-Projekts. Solche Sachen sind es, die in den Kommunen wichtig sind: Gemeinsam den Ort entwickeln. Und so machen das auch viele andere in unserem Ortsverein.“

 

Wo soll es denn hingehen mit dem Ort?

SR: „Ich glaube, wir brauchen mehr Visionen. Rüdersdorf hat so viel Potenzial, das man entwickeln muss und kann, auch grüne Themen müssen stärker in den Fokus rücken. Wir können auf Dauer unsere Gemeindeaufgaben nicht mit dem Status Quo an Steuereinnahmen leisten. Allein im Museumspark werden bald umfangreiche Sanierungen an den Gebäuden fällig. Auch die einmaligen kulturellen und sozialen Angebote, die gerade uns als SPD wichtig sind, müssen finanziert werden. Und Ortsentwicklung geht eben nur mit Zuzug. ,Gemischte Einwohnerstruktur’, wie es so schön heißt. Wir brauchen beispielsweise mehr Entwicklung von Baufeldern für Einfamilenhäuser. Da gibt es eine Menge junger Leute aus Rüdersdorf, die erfolgreich Job und Familie hinbekommen haben – und nun in den Nachbargemeinden bauen müssen. Berlin wächst immer mehr, da sollten wir als Gemeinde mit tollem Gymnasium, erfolgreichen Sportvereinen, Wasser, Bergen und nahem Regio-Bahnhof doch punkten können, aber da müssen wir auch die Werbetrommel rühren für unsere Gemeinde. In vielen Städten gibt es da erfolgreiche Stadtentwicklung, da müssen wir hin. Mehr Zuzug, gerade auch im Gewerbe, bringt uns einfach mehr Spielraum in den Gemeindefinanzen. Und das heißt dann auch: Mehr Geld für Erziehung, soziale Projekte, Kultur. Da haben wir ein Kulturhaus mit immensen Möglichkeiten, aber ohne Geldreserven, um Dinge anzustoßen, geht es da eben auch nicht. Großen Respekt zolle ich übrigens dem Förderverein, der da schon viel unterstützt. Oder ganz anderes Thema: Tourismus. Natürlich müssen wir da mehr auf die Beine stellen. Nicht nur in der Werbung, auch einfach bei solchen Dingen wie mehr Angeboten im Wassertourismus, viel mehr Radwegen, Unterkünften. Ich sehe da im Museumspark zum Beispiel viel Entwicklungsspielraum. Wir müssen uns da einfach was zutrauen. Denn in 60 Jahren ist der Tagebau zu Ende, wir dürfen nicht erst dann anfangen, über die Zukunft des Ortes nachzudenken. Über Visionen.“

 

Und wie will die SPD da Themen entwickeln?

SR: „Die SPD wurde schon immer von unten bestimmt. Nicht ohne Grund haben die Reformer vor 25 Jahren in der DDR gesagt, dass es keine andere Opposition als die Sozialdemokratie geben kann. Viele vergessen heute, was die damalige SDP bei der Wende wollte: Mitbestimmen, mehr Eigenverantwortung, weniger eingenommen werden. Es wurde dann Kohl und ein Überstülpen ohne viel Beteiligung der Reformbewegung damals. Auch jetzt wollen wir die Bürger hören. Natürlich geht es nicht um Revolution, aber es muss viel mehr Bürgerbeteiligung geben. Und das kann die Demokratie leisten – wir wollen also in den nächsten Jahren einen Ideenstammtisch bilden, in dem alle willkommen sind. Und dann kann die SPD-Fraktion das in der Gemeindevertretung einbringen, natürlich auch in Zusammenarbeit mit den anderen Gemeindevertretern. Unsere Fraktion hatte den vielleicht größten Anteil der eingebrachten Ideen in den Ausschüssen in der Vergangenheit, diese Erfahrung kann man doch nutzen. Aber auch Bürgerinitiativen können da viel helfen, Themen anzupacken: Da wurde schon viel gekämpft und geplant, das sollten wir unterstützen. An ganz vielen Stellen können wir natürlich auf unser tolles SPD-Netzwerk in Brandenburg zurückgreifen – ich will ja keine Namen nennen, aber es gibt da Strukturen in anderen Parteien, die sehr weit von einem funktionierenden Miteinander entfernt sind. Es kann einfach leichter sein, bei bestimmten Themen einfach mal zur zuständigen Ministerin oder Minister der eigenen Partei zu gehen, um nach Rat oder Unterstützung zu fragen. Das ist insbesondere wichtig, um Rüdersdorf in Brandenburg mal in den Fokus zu rücken. Wir sind ein bisschen ein weißer Fleck auf der Karte – uns das muss doch nicht sein.“

Und wie kommt man auf Rüdersdorf?

SR: „Bei mir ist das schon ein bisschen her. Als unser Sohn vor 18 Jahren im Rüdersdorfer Krankenhaus zur Welt kam, wir wohnten damals noch in Schöneiche, bin ich oft hinunter zum Kalksee spaziert und war ganz angetan. So wenige wissen eigentlich, in was für einer schönen Ecke wir hier leben, sogar ein Dorf weiter. Dann haben wir ein Haus in Neuenhagen gebaut, um in der Nähe bleiben zu können, da gab es viele Grundstücke damals, das ist ja heute auch schon anders. Dort haben wir erlebt, wie es in einem Mittelzentrum zugeht: Viele neue Baufelder, inzwischen bis hoch zur Autobahn, neues Gewerbe im Umfeld des Umspannwerks, viele junge Familien. Aber wir wollten zurück zum Wasser. In ein Dorf mit Geschichte, mit ganz viel Vereinsleben, mit Seele. Ganz oft passiert das bei den schnell wachsenden Gemeinden, dass das Dorfleben auf der Strecke bleibt, Schlafdörfer entstehen. Und das habe ich hier in Rüdersdorf eben nicht. Mit Nachbarn am Zaun quatschen, im Heimatverein beim Kaffee den neuesten Klatsch auswerten, viele alte Geschichten erfahren. Es gibt nicht viele Gemeinden im Umfeld mit solch einem regen Vereinsleben. Und wenn ich mitten in der Woche vormittags zum Bäcker oder zum Modeladen im Zentrum gehe, ist hier tatsächlich was los. Allein schon die Fachärzte und die Reha-Klinik sorgen für Leben. Und darum wollten wir genau hierher. Vielleicht auch gerade, weil hier noch viel Potenzial ist. Sogar meine Schwiegereltern konnten wir überreden, aus Berlin herzuziehen. Weil man einfach in die Straßenbahn steigen kann, an der Friedrichshagen dransteht. Weil es für alles einen Arzt gibt. Weil die AWO um die Ecke ist und man bei deren Exkursionsangeboten quasi vor der Haustür abgeholt wird. Wir wohnen mit drei Parteien gemeinsam in einem Mehrgenerationenhaus – und wir sehen hier unsere Zukunft.“

 

Gemeinsam für Rüdersdorf.

  

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