Die in Potsdam bereits als hartnäckig bekannte Bürgerinitiative (BI) „Gegen Autobahnlärm“ Rüdersdorf ist aktuell dabei, Fraktionen des Landtages in die Problemlösungen einzubinden. Dazu gab es jüngst eine Einladung in den Arbeitskreis (AK) Infrastruktur und Landesplanung der SPD-Landtagsfraktion. Die Rüderdorfer SPD hilft gerne beim Netzwerken, um die Standortfaktoren in der Region zu verbessern. Und dazu zählt ganz klar auch Lärm-Minderung. Zur Steigerung der Lebensqualität.
So fuhren Dr. Rita Nachtigall und Rüdiger Wirthwein als Vertreter der BI zu Ministerin Katrin Schneider und veranschaulichten die extremen Belastungen für Anwohner in Ortslagen mit Autobahndurchfahrt und die speziellen Brückenprobleme in Rüdersdorf. Mit Verweis auf den von der Gemeinde dem Land vorgelegten Lärmaktionsplan (LAP) würde eine Reduzierung des zulässigen Tempolimits bereits spürbare Abhilfe schaffen auch ohne teure bauliche Maßnahmen.
Das Problem, so die BI, sei doch, dass das Fehlen einheitlicher und verbindlicher Richtwerte von EU über Bund und Land die Funktion und Wirksamkeit der Lärmaktionspläne in Frage stellt. Der Frust in den Gemeinden wächst, weil ein Nutzen aus den mit viel kommunalem Geld bezahlten Plänen und deren geforderter Fortschreibung weder messbar noch für die Bürger spürbar ist. Glaubwürdigkeit in das politische Handeln werde damit nicht gefördert. In der Runde wurde zugesagt, auch die Bundespolitik einzubeziehen, wenn es um notwendigen Novellierungsbedarf bei Bundes- und Landesrecht hinsichtlich verkehrsrechtlicher Anordnungen und Diskrepanzen zur EU-Umgebungslärmrichtlinie geht. Auch möchte die Ministerin zusätzlich nach weiteren Ansätzen für Gestaltungsspielräume bei der Minimierung von Lärm suchen.
Zur Einbindung weiterer Landtagsfraktionen in den Kampf um weniger Autobahnlärm wird es u.a. bei einer demnächst stattfindenden gemeinsamen Beratung von BI aus Rüdersdorf, Fredersdorf-Vogelsdorf, Birkenwerder, Hohen Neuendorf u.a.m. gehen.