INTERNATIONALER TAG GEGEN LÄRM
Bürgerforum gegen den Autobahnlärm in Rüdersdorf
Die SPD-Fraktion der Gemeindevertretung Rüdersdorf und der Rüdersdorfer Umweltarbeitskreis (RUAK) hatte anlässlich des „Internationalen Tages gegen Lärm“ am 24.04.2013 in das Kulturhaus Rüdersdorf zu einem Bürgerforum eingeladen.
Nahezu 100 Rüdersdorfer Bürger nahmen an dieser Veranstaltung teil.
Nach der Begrüßung durch die SPD-Fraktionsvorsitzende Nadine Wirthwein-Darkow erläuterte Dr. Rita Nachtigall, SPD-Fraktionsvorsitzende des Kreistages, die bereits 10-jährigen Bemühungen des SPD-Ortsvereines Rüdersdorf und des RUAK um die Reduzierung des Autobahnlärms in Rüdersdorf. Diese vielschichtigen Aktivitäten waren bisher von wenig Erfolg gekrönt. Im Jahre 2009 wurde durch die Gemeindevertretung Rüdersdorf ein Lärmaktionsplan beschlossen, der dann in der Folge ebenfalls keine positiven Entwicklungen gegen den Autobahnlärm zum Ergebnis hatte.
Zum Lärmaktionsplan berichtete dann Herr Dr. Hunger, der maßgeblich an der Erarbeitung dieses Planes beteiligt war. Er zeigte den anwesenden Bürgern, welche verschiedenen Möglichkeiten bestehen den Autobahnlärm in Rüdersdorf deutlich zu senken. Allein durch die Reduzierung der Geschwindigkeiten der Fahrzeuge wären erhebliche Entlastungen der Menschen des Ortes möglich.
Herr Thomas vom Landesumweltamt informierte über die Verschärfung der Regelungen zum Straßenlärm. Leider mussten die Anwesenden zur Kenntnis nehmen, dass die verwaltungstechnischen Regelungen zur Umsetzung dieser Gesetze und Richtlinien zwischen den einzelnen staatlichen Ebenen nicht eindeutig geklärt sind.
Der Landrat unseres Kreises, Herr Gernot Schmidt (SPD) sagte den betroffenen Rüdersdorfern bei dem Bemühen um die Reduzierung der Lärmbelastungen seine volle Unterstützung zu.
Auch der Bürgermeister der Gemeinde Rüdersdorf, Herr André Schaller (CDU), lobte die neuerliche Initiative gegen den Autobahnlärm. Er räumte aber auch ein, dass die Aktivitäten seitens der Verwaltung der Gemeinde Rüdersdorf intensiviert werden sollten.
Für den Ortsverein der SPD äußerte Herr Rüdiger Wirthwein sein Unverständnis für das unterschiedliche Umweltrecht in Deutschland. Bei Überschreitung von Umweltgrenzwerten bzw. – richtlinien auf der staatlichen Seite ( Kommunen, Kreis, Land, Bund, Europa) sind Verstöße nicht einklagbar, aber bei gleichartigen Verstößen in der Privatwirtschaft oder im Privatbereich ist sofortige Abhilfe unter Androhung von Strafen zu schaffen. So musste z.B. das Rüdersdorfer Zementwerk nach der Neuinvestition ein Millionenprogram auflegen um die vollständige Gesetzlichkeit im Schallschutz zu erfüllen.
Die Rüdersdorfer SPD wird gemeinsam mit dem RUAK folgende Forderungen in die Gemeindevertretung Rüdersdorf einbringen:
1. Der von der Gemeindevertretung beschlossene Lärmaktionsplan ist zügig zu realisieren.
2. Der Bürgermeister informiert in jeder Sitzung der Gemeindevertretung zum Arbeitsstand der Realisierung des Lärmaktionsplanes.
3. Als erster Schritt ist kurzfristig eine Geschwindigkeitsbegrenzung bei der Autobahnortsdurchquerung Rüdersdorf zu erreichen.
4. Die Einrichtung der Geschwindigkeitsbegrenzung ist zwischen Heubrücke und Abfahrt Vogelsdorf zu regeln.
5. Die Höchstgeschwindigkeiten sind bis zum Umsetzen der technischen Maßnahmen auf 60 Km/h für LKW und 80 Km/h für PKW zu begrenzen. Geschwindigkeitserhöhungen können dann nur unter Einhaltung aller Grenzwerte erfolgen.
6. Die Einhaltung der Geschwindigkeiten ist ständig zu überwachen.
In der weiteren Diskussion brachten einige Rüdersdorfer Bürger ihre Enttäuschung zum Ausdruck, wie wenig die Bürgerrechte bzw. – befindlichkeiten von den verschiedenen Verwaltungsebenen beachtet werden. Stellvertretend soll hier Herr Berner genannt werden. Aber auch sehr kreative und nach vorn gerichtete Ansichten wurden diskutiert. So schlug der evangelische Pfarrer Herr Effenberger vor, einen Gottesdienst an oder auf der Autobahn abzuhalten.
Als Resümee aus diesem Bürgerforum ist zu ziehen, diese Veranstaltung war ein neuer Auftakt um das Bemühen zur Reduzierung des Autobahnlärms in Rüdersdorf.